DIE IDEE DES NEUEN

Eine Playback-Performance der JACKSON POLLOCK BAR

Freitag, 10. November 2017, 19.30Uhr

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»Hier sitzt eine Gruppe altgedienter Künstler. Sie gehören, künstlerisch gesprochen, derselben Generation an. Sie sind Künstler, die das verkörpern, was man Neue Amerikanische Malerei genannt hat. Und das Thema, über das wir diskutieren wollen, lautet: Die Idee des Neuen«, so eröffnete der Moderator im Jahre 1960 in Philadelphia (USA) eine Gesprächsrunde, an der die Künstler Ad Reinhardt, Jack Tworkow, Robert Motherwell, Harold Rosenberg und Phil Guston teilnahmen. Die JACKSON POLLOCK BAR hat eine Playback-Performance dieser Podiumsdiskussion inszeniert, in der fünf Schauspieler auf der Basis eines vorfabrizierten Soundtracks den historischen Text nachsprechen. Dieses Verfahren bricht mit dem Authentizitätsbegriff, damit die Wahrnehmung von Künstlichkeit und Kontextualität konkret werden kann. Bevorzugter Spielort der JACKSON POLLOCK BAR sind seit ihrer Teilnahme an der documenta 1997 die Ränder des Kunstsystems, Orte an den Schnittstellen zwischen Theorie und Kunst, in denen sich Werke, Räume und Kommunikation überlagern: Bars, Foyers, Vernissagen und Symposien.

Leitung Christian Matthiessen

www.jacksonpollockbar.com

art. poetry. space

Dokumentation der Ausstellung art. poetry. space

Die sehr charakteristischen Räume der Ursula Blickle Stiftung in Kraichtal, wie Spiegelsaal, Treppenhaus oder Dachgeschoß, forderten von ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern schon immer die Bereitschaft in situ („am Ort“) zu arbeiten.

Beim Ausstellungsprojekt art. poetry. space griffen die Projektleiter und Kuratoren Stephan Krass und Sebastian Winkler diesen Aspekt auf und luden fünf Künstler/innen und Schriftsteller/innen ein, um gemeinsam vor Ort eine Ausstellung zu realisieren.

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Nach einwöchiger Projektarbeit (siehe: Einblicke in die Arbeit des Ursula Blickle Lab) eröffnete am Freitag, den 16. Juni 2017 die Ausstellung art. poetry. space in den Räumen der Ursula Blickte Stiftung.

Die Arbeiten von Lydia Daher, Cornelia Fränz, Steffi Jüngling, Michaelis Pichler und Lukas Schneeweiss beschäftigen sich in besonderem Maße mit der Frage der Visualisierung von Text im Raum und bilden ein vielschichtiges Ensemble poetischer Darstellungsformen.

Punktuell ergänzt wurden die Arbeiten der eingeladenen Künstler/innen und Schriftsteller/innen um Arbeiten von Studierenden der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. So konnte beispielsweise eine Reihe Poetry-Filme gezeigt werden, die in den letzten beiden Jahren im Literaturseminar von Prof. Stephan Krass entstanden sind.

Nach achttägiger Laufzeit endete die Ausstellung art. poetry. space am Sonntag, den 25. Juni 2017.

Fotografien: Tobias Wootton (http://www.tobiaswootton.com)

Künstler/innen und Titel der ausgestellten Werke finden Sie hier: Ursula Blickle Lab – art. poetry. space – Liste der ausgestelleten Arbeiten

art. poetry. space

Einblicke in die Arbeit des Ursula Blickle Lab

In der Woche vom 12. bis 16. Juni 2017 trafen sich die eingeladenen Künstler/innen und Studierende der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe in den Räumen der Ursula Blickle Stiftung um gemeinsam ihre Ideen zu diskutieren und die Ausstellung art. poetry. space zu realisieren.

Fotografien: Holger Stöhrmann und Cornelia Fränz

 

art. poetry. space

Wir freuen uns sehr über die Teilnahme von

Michalis Pichler

Michalis Pichler wurde in Athen zum Bildhauer ausgebildet (Preservation Site of Acropolis Monuments) und studierte Architektur an der Technischen Universität Berlin und Bildende Kunst an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. Er ist Mitbegründer und -organisator der Miss Read: The Berlin Art Book Fair und des Conceptual Poetics Day.

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Michalis Pichler, Buchstabensuppe mit Schuh

Er ist einer der Hauptprotagonisten der Appropriation Literature in Deutschland und arbeitet als Konzeptkünstler, Dichter und Verleger an der Grenze von visueller Kunst und Literatur.

Michalis Pichler lebt und arbeitet in Berlin.

2015 erschien die Monografie „MICHALIS PICHLER: Thirteen years: The materialization of ideas“ bei Printed Matter, Inc. und Spector Books.

www.buypichler.com

art. poetry. space.

Wir freuen uns sehr über die Teilnahme von

Lukas Schneeweiss

Lukas Schneeweiss arbeitet präzise mit den malerischen Qualitäten von Material und erzeugt dadurch Werke sowie Räume mit dringlich visuellem Wert.

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Lukas Schneeweiss, Es gefaellt mir wenn du nachdenkst, 2012

Sein Rückgriff auf Typografie entspringt einer poetisch lyrischen Wurzel, die aber nie ins aufdringlich Narrative abgleitet, sondern ins Absurdum führt, Assoziationen weckt und die Imagination der Betrachter als Material implementiert. Konzentriert schöpft er aus einem breiten Oeuvre – dabei ist die subjektive Transformation von Erinnerungen, Gefühlen und Fundstücken sowie die Lust auf Ästhetik inklusive Form, Farbe, Material, Verhältnissen und Reduktion ein wesentlicher Antrieb.Lukas Schneeweiss wurde in Vilsbiburg (Bayern) geboren und ist in Deutschland, der Türkei und den USA aufgewachsen.

Er studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste und war Meisterschüler bei Leni Hoffmann. Der Künstler lebt und arbeitet in Karlsruhe.

http://lukasschneeweiss.com

art. poetry. space

Wir freuen uns sehr über die Teilnahme von

Steffi Jüngling

Unsere Sprache und Realität geben Steffi Jüngling immer wieder Impulse der poetischen Entdeckung und Erfahrung. Literatur, historische Schriften oder Phänomene und aktuelle Fragestellungen sind häufig der Ausgangspunkt für ihre künstlerische Arbeit, in der unterschiedlichste Materialien neu genutzt und betrachtbar gemacht werden.

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Steffi Jüngling, Erzählstränge

Steffi Jüngling, geboren in Unterfranken, lebt in Kassel. Nach der Ausbildung zur Steinbildhauerin studierte sie Bildenden Kunst in Kassel und London. Reisen- und Arbeitsaufenthalte in England, Italien, Bulgarien und Japan. 2007-2017 Lehrtätigkeit an der Kunsthochschule Kassel. Kuratorische Mitarbeit im Kunsttempel, Kassel.

http://www.jungling.de/index.htm

art. poetry. space

Wir freuen uns sehr über die Teilnahme von

Lydia Daher

Lydia Daher, geb. 1980 in Berlin, lebt in Berlin. Sie ist Lyrikerin und Musikerin und experimentiert gerne künstlerisch grenzüberschreitend. Allein oder mit anderen nationalen und internationalen Künstlern arbeitet sie im Bereich der bildenden Kunst, der Performance und des Hörspiels.

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Lydia Daher, Collage, 2014

Zudem ist sie regelmäßig als Kuratorin für spartenübergreifende Kulturveranstaltungen und Dozentin für kreatives Schreiben tätig. Ihre Lyrik wurde vielfach in Zeitschriften und Anthologien publiziert und mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet.

Einzelne Gedichte von Lydia Daher wurden u.a. ins Englische, Kantonesische, Spanische, Tschechische, Polnische und Arabische übersetzt. Im Auftrag des Goethe-Instituts reiste sie u. a. nach Hongkong, Algier, Warschau, Prag, Moskau und Buenos Aires.

Lydia Dahers Bild-Text-Kunst wurden bereits in Einzelausstellungen gezeigt. Ihre letzte Arbeit „Kleine Satelliten“, ein Band mit Graphic Poetry, der in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Zeichner Warren Craghead III entstanden ist, wurde unter die Lyrikempfehlungen 2017 gewählt. Derzeit arbeitet sie an ihrem vierten Studioalbum.

www.lydiadaher.de

art. poetry. space

Wir freuen uns sehr über die Teilnahme von

Cornelia Fränz

Cornelia Fränz erforscht die Verbindung von Textil, Text und Typografie. Nach dem Diplom an der Muthesius Kunsthochschule Kiel mit Schwerpunkt Typografie, sowie einem Studienaufenthalt in Island an der Listaháskóli in Reykjavík folgte ein M.A. in Textildesign an der HAW Hamburg.

Letters & Loops. Untersuchung des Alphabets auf seine Tragfaehigkeit / Investigation of the alphabets textility.
Cornelia Fränz, Letters & Loops, 2015

In ihrer mit dem Muthesius-Kunst-Preis ausgezeichneten Arbeit „Outypo. Potentielle Typografie zu Georges Perecs ‚Das Leben Gebrauchsanweisung'“ erforschte sie die Übertragung oulipotischer Prinzipien auf die Typografie.

Ihre Arbeit „Letters & Loops. Untersuchung des Alphabets auf seine Tragfähigkeit“ wurde mit dem „Certificate of Typografic excellence“ und dem Student Award des Type Directors Club New York ausgezeichnet und weltweit gezeigt.

Ausstellungen und Performances u.a. in Kiel, Reykjavík, Bolungarvík, New York, Hamburg, Bremen, Hannover, Glückstadt.

http://www.fraenz.de

art. poetry. space

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art. poetry. space.

mit Lydia Daher, Cornelia Fränz, Steffi Jüngling, Michalis Pichler, Lukas Schneeweiss sowie Studierenden der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

„The people of the future will not seek poetry in libraries but on the walls of their rooms“

prognostizierte der Avantgardist Carlo Belloli 1944. An der Schnittstelle von Literatur, Schrift, Typographie und Film sind seitdem vielfältige Arbeiten entstanden, die als visuelle Poesie, als Seh-Texte oder optische Poesie bezeichnet werden. Sprache wird hier als Medium und Material betrachtet, wobei die Wörter nicht nur eine Bedeutung, sondern – wie in dem Begriff Textkörper anschaulich wird – auch eine physische Beschaffenheit haben. So werden Buchstaben zu Objekten, zu Artefakten, zu konkreten Positionen, die man sehen, lesen und bearbeiten kann. Seh-Texte folgen einer Syntax aus sprachlichen und bildnerischen Elementen, die sich im Raum artikulieren. Das kann eine Wand, ein Blatt Papier, die Haut oder ein Bildschirm sein. SCHREIBEN statt beschreiben, wie es schon in einem Statement der Künstlergruppe De Stijl aus den 1920er Jahren hieß. Flankierend zu dem Ausstellungszyklus „Poetische Expansionen“ im ZKM, in dem ab April Stationen der visuellen Poesie von Gerhard Rühm bis zu Nanni Balestrini beleuchtet werden, sollen mit jungen Künstlerinnen und Künstlern und in Zusammenarbeit mit dem Literaturseminar der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe eigene Arbeiten – lesbare Texträume, Seh-Texte, Text-Installationen – entstehen, die ab 16. Juni in den Räumen der Ursula-Blickle-Stiftung im Kraichtal gezeigt werden. Vorausgehen wird der Ausstellung ein workshop, in dem gemeinsam vor Ort das Konzept und die Realisation der Schau entwickelt werden.

Mit dem Projekt art. poetry. space nimmt das Ursula Blickle Lab seine Arbeit auf.

Projektleitung und Programm Stephan Krass und Sebastian Winkler

Eröffnung Freitag, 16. Juni 2017, 19 Uhr

Laufzeit Samstag, 17. Juni bis Sonntag, 25. Juni 2017
Öffnungszeiten 14 bis 18 Uhr

Ursula Blickle Lab

Das Ursula Blickle Lab will KünstlerInnen, SchriftstellerInnen und DesignerInnen einen Raum bieten, um gemeinsam Ideen zu entwickeln, deren Realisation von herkömmlichen Ausstellungskonzeptionen abweicht. Diesem Gedanken entsprechend soll kein durchgehendes Programm verfolgt werden, sondern es sollen punktuell Projekte realisiert werden, deren besonderer Fokus auf den Grenzbereichen klassischer künstlerischer Disziplinen liegt.

Projektleitung und Programm Stephan Krass und Sebastian Winkler

Alle Informationen zu aktuellen und kommenden Projekten finden Sie auf dieser Seite.

 

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Ausstellungsansicht, Ursula Blickle Stiftung, Foto: Dirk Altenkirch